Die Geschichte der Nordschänke
Nach dem Krieg lag Münster zu großen Teilen in Schutt und Asche . Auch die Kanalstraße war betroffen . Die Häuser wurden nach und nach wieder aufgebaut und Ende der 50er Jahre auch die Nr.40 . Es entstand dort , in Zusammenarbeit mit der Germania Brauerei aus Münster (jetzt Germania Campus) die Nordschänke , die 1961 von Familie Diekmann eröffnet wurde. Ab 1963 wechselte der Pächter . Es übernahm Fam. Werner Korte . 1966 ging die Pacht auf Fam. Willi Sauer und nach sieben Jahren , im März ’73 bis Februar ’78 auf Monika und Herbert Müller über , die ich später noch kennenlernte. Nach einem Innenumbau öffnete am 1.April 1978 Günther Haschnik die Nordschänke , die er im Dezember ’78 mit der dazugehörigen Wohnung an uns übergab . Und alles immer unter dem Namen Nordschänke !
Kurz nach Weihnachten 1978 kam die Fam. Schlun ins Spiel . Am 28. Dezember eröffneten meine Mutter , die Uschi , mein Vater , Hans und auch ich, als zeitweise Aushilfe , die Nordschänke . Früh , als Aushilfe , kam auch schon die Gerda zu uns , von der viele dachten sie sei meine Schwester . In den frühen 80er Jahren wurde mein Vater krank und verstarb im Januar ’84 . Ab 1983 war ich dann , nach meiner Ausbildung zum Koch und BW-zeit , bei meiner Mutter angestellt und habe den Frühschoppen von 11 bis 18 Uhr übernommen . Ab 18 Uhr rockte die Uschi den Laden meistens alleine .
In der Pachtzeit meiner Mutter übernahm die Iserlohner Brauerei die Germania , dann wechselte es zur Binkhoffs Brauerei , später mit Jever in die Brau & Brunn , und schließlich zur Radeberger Gruppe .
An den Samstagen und Sonntagen hatten wir noch von 15 – 18 Uhr geschlossen ! Die ersten Fußballübertragungen waren Länderspiele , WM/EM und einige Europapokalspiele auf einem ! 70cm Röhrengerät , auf dem ich dann ab ca.’94 am Samstagnachmittag , das einzige live übertragene Spiel der Bundesliga , zeigte . Nach einem Jahr installierte ich einen zweiten Fernseher , 50cm-Röhre , im vorderem Bereich und mir wurde von einem Gespräch berichtet : ,, Der Schlun , der spinnt ! Der hat jetzt zwei Fernseher in der Kneipe .”
Ab Januar 1996 habe ich die Kneipe von meiner Mutter übernommen . Sie war nun noch zwei Jahre bei mir angestellt und übernahm den Frühdienst . 1997 renovierte ich mit einigen Gästen die Schänke und installierte den ersten Beamer und Leinwand .Der Pay-TV-Sender Premiere übertrug immer mehr Spiele und die Nordschänke bekam immer mehr TV-Geräte .
Im Oktober 2008 gab es erneut ein neues Kleid für die Schänke . Es wurden neue Fenster eingebaut und die Aussenansicht bekam einen neuen Glanz . Die Tische und Stühle zogen vom Straßenrand an die Hauswand und wurden von einer breiten Markise überdacht . Mit den weit geöffneten bodenlangen Fenstern wird auch innen ein Gefühl vermittelt , man säße draußen.
Nachdem Uschi in den wohlverdienten Ruhestand ging , hatte ich noch ca. zwei Jahre Kai als Festangestellten für den Frühdienst , den ich dann aber aus Kostengründen kündigen musste . Kurz später öffnete ich dann ab 16 Uhr . Viele Aushilfen , denen ich noch sehr dankbar bin , halfen mir den Laden aufrecht zu halten . Danke Gerda + Doris , Floh , André, Frauke , Steffi , Michaela , Ate , Uli , Maike , Karen , meinen Töchtern Lena + Hannah , Candy , Martin , Sarah , Konstantin , Jana , Jana , Chrissi , Lara, Niels und heute noch Anna , Jojo , Malou , Herder , Ansgar , Walter und ganz neu im Team Sarah und Tom ! Besonderen Dank meiner Frau Christine , ohne Ihren Rückhalt ???
Ein paar Jahre werde ich die Nordschänke noch führen . Danke auch allen Gästen der Vergangenheit und der Gegenwart , Ihr seid die Nordschänke !
Bis bald ! Euer Jürgen .